Translation kindly provided by open house e. V.
Zum sechsten Mal fand das Saatgut-Festival am 20. Februar in Iphofen statt. Es wurde von Martin und Barbara Keller von open house e. V. organisiert.
Jedes Jahr kommen Gärtner, Saatguterhalter, und Interessiete, die sich mit Saatgutthemen beschäftigen, aus ganz Deutschland und auch von anderen europäischen Ländern nach Iphofen zum Festival.
Die Höhepunkte der beiden vorangehenden Festivals waren zum Einen im Jahr 2014 die Teilnahme des Seed Freedom Movement mit Dr. Vandana Shiva, während im Jahr 2015 das Festival in Kooperation mit der Biofach in Nürnberg stattfand.
Die etwa 2000 Besucher, die dieses Jahr zum Festival kamen, begannen sich bereits am Morgen vor geschlossenen Türen einzufinden, während die Aussteller noch die letzten Handgriffe an Ihren Ständen vornahmen.
Gleich am Eingang präsentierte Rosa Störkle, 77 Jahre alt, ihre Sammlung von 170 verschiedenen Kartoffelsorten, die sie erhält, anbaut und jedes Jahr vermehrt.
Weiter geht es in der Aussteller Halle. Frank Schellhorn vom Pomologen-Verein mit seiner Aussellung von über hundert verschiedenen Apfelsorten und lilatomate mit Tomatensaatgut und einem riesigen Katalog mit hunderten verschiedenen Tomatensorten.
Eine große Palette von Urban Gardening Gruppen und viele interessante Saatgutangebote, Pflanzen, Bücher und Gartenwerkzeuge fanden sich in der Halle.
Der Tisch der Arche Noah erfreute sich regen Zuspruchs wo Saatgut von biologisch angebauten, samenfesten, alten Sorten angeboten wurde ebenso wie Bücher über Saatguterhaltung und Gemüsegärtnern und Informationen zu ihrer Arbeit für die Vielfalt.
In der Haupthalle teilte sich Navdanya International/The Global Movement for Seedfreedom einen Tisch mit der Saatgutarche, der regionalen Saatguterhaltungs- und tauschgruppe, die von open house koordiniert wird. Die Saatgutarche betreute auch den Tauschtisch wo die Besucher ihre Saatgut untereinander tauschen konnten.
Am Stand von Navdanya konnten die Besucher Publikationen und Berichte von Navdanya/Seed Freedom durchschauen und die neuesten Nachrichten und Informationen zu Seed Freedom und aktuellen Kampangnen bekommen.
Sie waren eingeladen sowohl die “Erklärung zu freiem Saatgut” zu unterschreiben als auch das “Bündnis der Völker zum Schutz der Erde”. Während die Filme “Vielfältiges Saatgut” und “Fruchtbarer Boden” auf dem Computer zu sehen waren.
Die alternative, griechische Organisation Peliti aus Drama war in der Haupthalle mit Ihrem Gründer Panagiotis Sainatoudis vertreten. An deren Stand kommen sich die Besucher mit Saatgut regionaler, griechischer Sorten versorgen und auch über die Arbeit von Peliti informieren wie beispielsweise über die neue Samenbank und ihr bevorstehendes Internationales Saatgutfestival am siebten Mai.
Die verbleibenden beiden Stände gehörten zu Bee happy, einem Seniorenwohnheim, das ihr Projekt: gemeinschaftliches Gärtnern mit Senioren, Kindern und Migranten, vorstellte und Longo Mai, die legendäre, seit 40 Jahren bestehende Netzwerk von Kommunen, die ihren neuen Lehrfilm: “Saatgut ist Gemeingut”präsentierte.
Die Band “Namaste” aus Griechenland eröffnete das Bühnenprogramm (das sollte erwähnt warden, weil Namaste kürzlich ein Lied über den International Solidarirty Caravan for Seeds herausbrachte, den Navdanya International 2014 zusammen mit Peliti und Kokopelli organisierte).
Nachdem Barbara Keller die Besucher begrüßt hatte übernahm Kim Aigner von der Arche Noah die Bühne und erklärte in Ihrem Vortrag sehr genau die aktuelle Situation der europäischen Saatgutgestzgebung.
An diesen Vortrag schloss sich die Präsentation von Panagiotis Sainatoudis, Peliti, an. Er berichtete von der reichen Pflanzenvielfalt in Griechenland und über die Arbeit von Peliti dem griechischen Saatguterhalternetzwerk.
Die Vortragreihe am Nachmittag wurde von Harald Ebner, Mitglied des Deutschen Bundestags für die Grünen, eröffnet. Er sprach über Saatgutvielfalt und Ernährungssicherheit und Strategiene gegen Patente und Monopolisierung. Ein sehr wichtiger Augenblick war gekommen, als Barbara Keller ihm die Erklärung zu freiem Saatgut überreichte, nachdem sie dem Publikum daraus vorgelesen hatte und die Zuhörer gebeten hatte diese am Navdanya Stand zu unterschreiben. Zum Abschluss bat sie Harald Ebner die Forderungen der Erklärung stellvertretend für die Bewegung in Berlin zu vertreten.
Die nexte Rednerin, die sich daran anschloss war Martina Widmer von Longo mai, die ihren neuen Lehrfilm “Saatgut ist Gemeingut” vorstellte.
Der Höhepunkt und fulminater Abschluss der Vorträge war der Auftritt von Erwin Pelzig, der damit die Saatgutbewegung unterstützte.
Auch dieses Jahr erreichte das von open house organisierte Saatgut-Festival sein Ziel: Das Bewusstsein zu verbreiten, wie wichtig es ist, die Vielfalt und unser regionales, gentechnikfreies, nicht patentiertes Saatgut zu schützen.
Press Coverage:
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